STADT-CHECK
ERKELENZ 2030
Am 28. Mai 2019 haben rund 15 Jugendliche die Innenstadt von Erkelenz mit der App #stadtsache untersucht. An einer zusätzlichen Online-Umfrage, die bis zum 6. Juni freigeschaltet war, nahmen noch einmal rund 40 Jugendliche teil. Die Ergebnisse fließen in das Projekt Erkelenz 2030 ein.
BETEILIGUNGSKONZEPT
WAS IST #STADTSACHE?
#stadtsache ist ein crossmediales Projekt, das einen praktischen Einstieg in die Medienkompetenz über die Themen Partizipation und gebaute Umwelt vermittelt. Das eigene Smartphone oder die Tablets der Schule werden als Werkzeuge der Beteiligung genutzt, um bestimmten Fragestellungen nachzugehen, die an den Ort und das Alter der Schülerinnen und Schüler angepasst werden können. In diesem crossmedialen Prozess werden Informations-, Daten- und Problemlösekompetenzen, Kommunikation und Zusammenarbeit und die Erstellung kreativer Inhalte trainiert. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Themen Datensicherheit und das Recht am eigenen Bild.
STADT-CHECK
BETEILIGUNG
Jugendliche werden in den Städten und Kommunen selten nach ihrer Meinung gefragt, daher ist es oft nicht leicht, sie für eine Beteiligungsaktion zu gewinnen. Wie ungewohnt die Aktion für die Jugendlichen war, zeigt ein Ergebnis der Online-Befragung auf der folgenden Seite.
«Ich werde nach meiner Meinung gefragt, wenn mich eine Entscheidung etwas angeht. Etwa bei Sportplätzen, Pausenhöfen, Schulbau oder dem öffentlichen Nahverkehr.»
TEILNEHMENDE
WER WAR DABEI?
Engagierte Jugendgruppen, die ein Anliegen hatten: Biker, die einen neuen Bike-Park brauchen, eine Firmgruppe, die sich vorab in der 72-Stunden-Aktion dem Thema «Traumspielplatz» gewidmet hatte, Pfadfinder, die einen Übungsplatz brauchen und Jugendliche aus dem ZaK.
Die Top-5-Ergebnisse
1 | Jugendliche identifizieren sich mit ihrem Wohnort, fühlen sich aber wenig gesehen. Erkelenz wird für Kinder bis etwa zehn Jahre, Eltern und Senioren als attraktiv wahrgenommen. Die meisten Befragten denken deshalb daran, nach der Schule wegzuziehen, schließen aber nicht aus, später wiederzukommen.
2 | Jenseits der Sportvereine gibt es wenig Angebote für alle. Gewünscht werden unter anderem Flächen für Biker und Scooter.
3 | Spielen ist auch für Jugendliche ein wichtiges Thema. Deshalb besteht der Wunsch nach einem Mehrgenerationen-Spielplatz mit Entspannungs- und Trainingsmöglichkeiten für alle.
4 | Der Skatepark am Kaufland und der Ziegelweiherpark abends machen vielen Jugendlichen Angst. Mädchen trauen sich ohne Begleitung eher nicht dorthin.
5 | Für jüngere und ältere Jugendliche gibt es zu wenige Treffpunkte und keine gastronomischen Angebote, in denen sie sich wohl fühlen. Zudem wird die Stadt optisch als ‹altbacken› empfunden.
FREIZEIT
«Für Erwachsene mit Kindern und ältere Leute ist Erkelenz sehr schön.»
Die Stadt wirkt sehr altbacken.
Der Brunnen an der Brückstraße wirkt so, als würden die Sachen funktionieren, das tun sie aber gar nicht. Sie sollten es aber.
«Die Stadt ist zum Einkaufen sehr unattraktiv für Kinder und Jugendliche. Außerdem gibt es keine Gastronomie für sie.»
Es gibt keine Läden mit Sachen, die cool sind oder mit ordentlichen Elektro-Artikeln.
Es gibt wenig, was uns reizen könnte, in die Innenstadt zu kommen.
Die Erkelenzer Gastronomie ist nicht für Jugendliche geeignet sind. Rund um den Marktplatz gibt es keine längeren Öffnungszeiten.
«Die Burg macht Erkelenz zu etwas Besonderem. Das hat nicht jede Stadt.»
Hier ist es so schön! Warum kann man sich nirgendwo hinsetzen?
«Das Schild sollte woanders stehen, weil es hier niemand sehen kann.»
Das Schild steht abgewandt vom Fußgängerweg so, dass man die Informationen darauf gar nicht wahrnimmt. Geht man um das Schild herum, um es zu lesen, verhindert der Busch darunter, dass man nah genug herankommen kann.
«Den Ziegelweiher finden wir gut, aber er könnte viel sauberer sein.»
Das Schild "Enten nicht füttern" sollte an einem Platz stehen, an dem man es besser sieht, weil sich so viele Leute nicht daran halten.
Die Stege sollten so ausgebaut werden, dass man im Sommer die Füße ins Wasser halten kann.
Hier sollte mal gründlich sauber gemacht werden, damit man schwimmen kann.
«Hier wäre ein Wasserpark mit unterschiedlichen Geräten toll.»
«Ich bin gegen einen Wasserpark, weil ich die Natur und die Ruhe hier genieße.»
«Die Pfadfinder brauchen eine Wiese zum Üben.»
Für alle, die nicht dabei waren: Es gibt jederzeit für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, Kontakt zur Stadt aufzunehmen. Ansprechpartnerin ist die Stadtjugendpflegerin Katharina Lüke.
Hier könnte ein neuer Spielplatz hinkommen für kleinere Kinder. Der Platz sollte nicht so schwarz sein, sondern mehr Farbe bekommen.
Der Platz sollte nicht so leer sein, da könnte noch etwas hinkommen, damit das schöner ist.
Wir Pfadfinder würden diese Wiese gern für Laufspiele und Zeltaufbauen üben nutzen.
«Für die Wiese haben wir viele Ideen!»
Hier kann man mit Hunden vernünftig spielen.
Hier könnte ein Hundespielplatz entstehen.
Man kann auf der Wiese liegen und entspannen! 👍
Überall ist so viel Hundedreck. Bitte mehr Hundebeutel von der Stadt anbieten in den Parkanlagen.
«Ich treffe mich oft mit meinen Freunden in der Innenstadt.»
Erkelenz wäre für Jugendliche attraktiver, würde es folgende Dinge geben:
> mehr Mitwirkung für Jugendliche
< mehr Freizeitmöglichkeiten
> die Busse, die regelmäßig zu den Dörfern fahren
> mehr Geschäfte für Jugendliche mit cooler Mode, Skateboards, Freizeitdingen
> mehr Plätze für Jugendliche
> ein nettes Jugendcafé oder ein Café wie beispielsweise Teamate in Düsseldorf
> eine Bar
> Veranstaltungen
> weniger aggressive und betrunkene Jugendliche
> weniger Hundekot
BEWEGUNG
«Auch Roller-Fahrer brauchen einen Platz zum Üben.»
Hier zum Beispiel Scooter erlauben. Dann haben die Skateboard-Fahrer keinen Grund mehr, uns anzumeckern oder anzuschreien.
Hier fehlen noch mehr Rampen.
«Der Skatepark ist nur für Skateboards und Rollerblades erlaubt. Wir Biker dürfen hier nicht fahren und das finden wir ziemlich blöd, weil wir keinen Platz in Erkelenz haben.»
Wie ist der Bike-Park im Wald in Doveren entstanden? Von wem wird er genutzt? Und warum ist er künftig nicht mehr nutzbar?
«Im Ziegelweiher-Park könnte ein neuer Bike-Park entstehen.»
Wir würden hier am Ziegelweiher einen kleinen Bike-Park errichten, denn hier wäre wirklich genug Platz.
Hier gibt es viele freie Stellen und Raum für viele Interessen.
Hier könnte man Platz für Trendsportarten schaffen.
Um sportlich aktiv sein zu können, wünschen sich die Jugendlichen folgende Dinge:
> eine Ausweitung der als zu gering empfundenen und oft überfüllten Sportangebots
> eine Sportarena
> mehr Klettermöglichkeiten
> eine Crossstrecke für Fahrräder
> saubere Spiel- und Sportplätze
SPIELEN
«Dieser Spielplatz ist spitze!»
Der Spielplatz am Ziegelweiher wird von allen Kindern und Jugendlichen sehr positiv bewertet. Zum Spielen eignet er sich jedoch nur für jüngere Kinder.
«Wir wünschen uns einen Spielplatz für Große!»
Jugendliche einer Firmgruppe haben sich vor der Stadterkundung an der 72-Stunden-Aktion beteiligt und die Zeit dafür genutzt, einen Traumspielplatz zu erarbeiten, der vor allem die Interessen von Jugendlichen berücksichtigt:
> Training (Skatebahn, Fitness-Geräte)
> Entspannung (Hollywoodschaukeln, Liegen)
> Platz zum Reden und Picknicken (Tische mit Bänken)
> Spielen (Tischtennis, Fußball, Basketball)
> Sauberkeit (Mülleimer mit Aschenbecher)
> Training (Skatebahn, Fitness-Geräte)
> Entspannung (Hollywoodschaukeln, Liegen)
> Platz zum Reden und Picknicken (Tische mit Bänken)
> Spielen (Tischtennis, Fußball, Basketball)
> Sauberkeit (Mülleimer mit Aschenbecher)
SICHERHEIT
«Die Bürgersteige sind oft zu eng.»
Fußgänger haben zu wenig Platz.
Flexible Dinge wie parkende Autos, Werbeschilder oder Mülleimer und bauliche Dinge wie Lampen machen die ohnehin engen Bürgersteige noch enger.
Hier kann man nicht gut erkennen wo die Autos parken dürfen und wo nicht. Wir wünschen uns hier am Marktplatz bessere Kennzeichnungen.
Absenkbare Durchfahrtsperren könnten hier die Sicherheit der Fußgänger erhöhen.
«In der Erkelenzer Innenstadt kann man gut und sicher Rad fahren.»
«Hier fehlen Straßenlaternen, um sich sicher zu fühlen, wenn es dunkel ist.»
Hier fehlt Beleuchtung.
Hier fehlen Straßenlaternen.
«Hier ist es nach der Dämmerung viel zu dunkel. Das macht uns Angst.»
Hier sollte es mehr Beleuchtung geben.
Bitte mehr Beleuchtung im gesamten Ziegelweiherpark.
Die Büsche sollte man etwas zurückschneiden, weil man immer Angst hat, wenn man hier alleine hergeht.
«Am Skatepark finden wir es aus vielen Gründen gefährlich.»
Es gibt hier viel Gewalt und Drogenverkäufe und zu wenig Beleuchtung.
Es ist nicht schön, dass hier viele Drogen gehandelt werden.
Hier fühlen wir uns nicht wohl, weil Glasflaschen zerstört liegen gelassen werden und Betrunkene gewalttätig werden.
«An diesen Plätzen habe ich Angst ...»
SCHNELLE RÜCKMELDUNGEN
Jugendliche nehmen eher zögerlich an Befragungen teil, weil ihre Ideen und Meinungen schon oft ungehört geblieben sind. Um ihre Begeisterung fürs Engagement zu unterstützen, empfiehlt es sich, einige kleinere Vorschläge schnell umzusetzen und dies entsprechend an die Jugendgruppen zurückzumelden. Drei Beispiele:
Der Zebrastreifen braucht eine bessere Beleuchtung.
MEHR MITMISCHEN
Um in Erkelenz künftig (noch) mehr Jugendliche zu erreichen, muss die Möglichkeit zur Beteiligung altersgemäß kommuniziert werden. Wichtig dabei:
> Worum geht es bei der Beteiligung genau?
> Welche Wirkung kann man mit der eigenen Beteiligung erzielen?
> Zu welchem Zeitpunkt können erste Ergebnisse erwartet werden?
Auf der folgenden Seite gibt es einige Statements der Jugendlichen zu folgenden Fragen:
> Wie kann man künftig mehr Jugendliche zum Mitmachen bewegen?
> Wurden bereits Erfahrungen mit Beteiligung gesammelt?
> Was bringt das eigene Engagement?
FEEDBACK
Dankeschön!
Ganz herzlichen Dank an alle Jugendlichen, die mit viel Engagement ihre Ideen festgehalten haben. Vielen Dank allen Erwachsenen, die sie und uns dabei unterstützt und für diese Aktion geworben haben. Und herzlichen Dank an die Stadt Erkelenz für die offenen Ohren für die Meinungen, Ideen und Erfahrungen der Jugendlichen und ihre Wünsche.
#stadtsache Erkelenz 2030
#stadtsache Erkelenz 2030
